Dressurprüfung A* und warum wir froh sind, gesund und munter wieder daheim zu sein


Eigentlich fing alles so gut an.
Barba war zwar ziemlich aufgeregt, als es ans Einzöpfeln ging, ließ sich aber dennoch sehr gut in den Hänger verladen.

Wir waren rechtzeitig da.
Die Prüfung begann um 15.00 Uhr und es waren 22 Starter gemeldet.
Da Barba bekanntlich etwas länger zum Abreiten braucht, hatte ich mir hierfür eine ganze Stunde eingeräumt.
Mit einer Verspätung von 10 min begann dann auch die Prüfung.

Barbapapa war wirklich gut drauf an diesem Tag. Er arbeitete verhältnismäßig fleißig mit. 20 min vor Prüfungsbeginn begann ich, ihn mehr auf die Hinterhand zu setzen und auch etwas mehr aufzurichten.

Nach dem Umzug in einen neuen Stall, dem Wegfall des Teilberittes, der Wechsel zu einer neuen Trainerin hatten wir den Winter über fleißig trainiert. Umso gespannter war ich auch, wie die Richter Barbapapa in diesem Jahr bewerten würden. Hatten wir tatsächlich kleine Fortschritte gemacht? 

Auf den Punkt genau war er dann auch fertig.
Ich ritt mit einer etwas älteren Frau, die ein junges und sensibles Pferd hatte. Sie bat mich auf jeden Fall einen guten Abstand zu halten.
Nach dieser Ansage, schaute ich, dass wir möglichst schnell ins Viereck kamen.
Gesagt, getan. Wir wurden aufgerufen und ritten ein. Links herum an den Richtern vorbei.

Als wir in Richtung A kamen, sah ich es. Das Mädchen mit dem Schimmel, die die Prüfung vor uns geritten war, lag auf dem Boden - unter dem Pferd.
Das Pferd war gestürzt und begrubt gerade die Reiterin unter sich!
Etwas fassungslos blickte ich zu dem Schimmel.

Was soll man in einer solchen Situation tun?! Ruhig bleiben?!

Als das der Schimmel aufstehen wollte, legte er sich auf die andere Seite und rollte sich quasi noch einmal über die Reiterin. Diese schrie auf vor Schmerzen. Das Pferd erhob sich und rannte davon.

Und was Barba gut kann - Pferde einfangen.
Wir also hinterher zum Schimmel, der total überdreht war. Als er Barbapapa sah kam er zum Stehen um ihn zu beschnuppern.
Ich hatte ihn gerade an der Trense gepackt, da kam schon jemand angerannt, schnappte ihn an den Zügel und nahm ihn mit.

Die Prüfung wurde unterbrochen- wir wurden aus dem Viereck gebeten.

Es dauerte eine Ewigkeit bis die Sanitäter da waren, dann kam der Krankenwagen und anschließend der Notarzt. Erst als man das Mädchen stabilisiert hatte, wurde sie abtransportiert.

Knapp 40 min später hing es dann tatsächlich mit der Prüfung weiter.
Meine Mitreiterin mit dem jungen Pferd hatte sich streichen lassen. Meine Bekannte Mareike war mit ihrem Pferd Scotti aufgrückt und ritt nun mit mir.
Wir beschlossen - das es für beide Pferde die erste Prüfung der Saison war - diese einfach zureiten auch wenn es nicht mehr gut werden konnte.

Es tut sooo gut, auch mal normale Leute auf dem Abreiteplatz zu treffen, die nicht so verbissen um ihre Platzierung kämpfen und einfach Spaß haben!

Barba war zu dem Zeitpunkt schon nervlich total angefressen und super sensibel am Bein. Er explodierte förmlich beim angaloppieren. Jegliche Desensibilisierungsversuche  meinerseits schlugen fehl und um ehrlich zu sein, war ich es auch nicht gewöhnt, dass meine Schnarchnase so viel Sensibilität an den Tag legen konnte. 😉

Und so passierte das, was passieren musste - er explodierte dann tatsächlich. 😃
Trotz allem, war ich sehr stolz auf ihn. Er hat eine super Kondition!

Wie das Ganze ausgesehen hat, seht ihr in unserem Video:



Für die Vorstellung bekamen wir eine 5,2.
Protokoll habe ich keiner, weil ich es nicht abgeholt habe ;).

Das Verladen ging ebenfalls wieder problemlos, was mir persönlich wieder einen großen Glücksmoment bescherte.
Barba war für mich an diesem Tag nur eines - "der Held des Tages" 😏

Zwei Tage später erfuhr ich, dass dem Mädchen nichts schlimmeres passiert ist.
Um es mit den Worten einer lieben Freundin zu formulieren: "Manchmal fliegen Schutzengel doch schnell an die richtige Stelle"

Seit diesem Tag weiß ich es noch mehr zu schätzen, wenn wir gesund wieder zu Hause ankommen.

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