Headshaking Seminar mit Markus Scheibenpflug

Samstag, 23.September 2017

Ein aufregender Tag begann.

Am morgen trafen sich die Kursteilnehmer zum gemeinsamen Frühstück. Fünf der Teilnehmer kamen von Auswärts, der Rest vom Hof selbst.

Ich ging noch schnell zu Barba und den restlichen Gastboxenpferden.
Er hatte die Nacht gut verbracht und schon eine ordentliche Portion Heu als ich kam.
Ein liebevoll angerichtetes Frühstück erwartete uns.

Wir waren um 11 Uhr dran. Vorher und hinterher hatte man viel Gelegenheit auch die anderen Teilnehmer zu beobachten.
7 Headshaker waren dabei, 3 Pferde mit anderen Problemen.
Toll, wenn man sich unter so vielen Gleichgesinnten austauschen kann.

Wir waren der so genannte jüngste Fall. Das Problem mit dem Headshaking haben wir ja "erst" seit 8 Wochen.
Unglaublich, dass es einige Teilnehmer gab, die dieses Problem schon jahrelang haben.
Das ist einerseits toll unter Gleichgesinnten zu sein, andererseits zeigt es deutlich die Problematik und Komplexität dieser "Erkrankung".

Ich hatte große Angst, dass Barbapapa wieder "rückfällig" werden würde, bei dem Stress, dem er durch den Kurs ausgesetzt wurde. Aber meine Angst war unbegründet.

Vor lauter Aufregung, hatte ich Barba etwas zu früh fertig gemacht und so nutzten wir die Zeit auf dem schönen Weg neben dem Reitplatz um uns warmzulaufen :).


Warmlaufen vor dem Trainig
Dann ging es ans Longieren.

Am ersten Tag war dies der Plan. Markus wollte gerne das Pferd erst einmal so vorgeführt bekommen. Zudem gab es auch wichtige Tipps und Hinweise zum Longieren selbst.

Bevor es aber damit losging, wurde jedes Pferd seitlich zu den Zuschauern gestellt. Es wurde bauliche und muskuläre Mängel analysiert und besprochen.

Auch beim Longieren bekam man immer wieder Feedback von Markus und den Teilnehmern. War etwas unklar, wurde es auch gleich besprochen.




"Vorne abfangen und hinten Nachtreiben. So bekomme ich ihn besser zum Schwingen", lautete der Ratschlag.
"Das sieht immer alles so leicht aus", dachte ich mir und schon stand ich selbst in der Zirkelmitte und bekam wichtige Tipps und Anregungen.
Nach nur einer halben Stunde war Barba sichtlich verschwitzt.

Hauptproblematik meines Pferdes: Er hat hinten die falsche Muskulatur. Er schiebt mehr als dass er sich trägt.

Schwierig ein Bild zu finden welches dies aufzeigt. Ich hoffe, man kann es etwas erkennen.
Die obere Ellipse in weiß, zeigt deutlich, dass er oben, fast schon am Schweifansatz sehr viel Muskulatur hat.
Wo er sie aber eigentlich haben sollte, ist in dem blauen Kreis weiter unten eingezeichnet. Hier sollten die so genannten Taschen ausgebildet sein.
Nun ja, die hat er eben nicht so...
Das unglaubliche aber an diesem Tag war, dass er beim Longieren kein einziges mal mehr genickt hatte!

Am Abend gab es dann noch ein kleines Referat über das Thema Biomechanik. Untermauert mit vielen Beispielen, wie es aussehen oder eben auch nicht aussehen soll. Ziel des Ganzen ist vor allen Dingen, sein Auge zu schulen.
Viele Fragen konnten auch hier beantwortet werden.


Sonntag, 24. September

Der zweite und weitere aufregende Tag erwartete uns.

Heute kam, vor dem ich noch am Meisten Angst hatte: Das Reiten.

Wer uns im Blog verfolgt hat, weiß, das haben wir in der letzten Zeit nicht allzu oft gemacht. Um nicht zu sagen 3 Mal vor Kursbeginn und das für unglaubliche 10 Minuten.

Nicht gerade eine gute Vorbereitung. Aber die Angst vor Rückschlägen, dem Kopfnicken und dem Reitversuch, wo ich abspringen musste, weil es einfach nicht mehr ging ohne mich selbst in Gefahr zu bringen, steckten mir noch in den Gliedern.

Aber erst einmal stieg Markus aufs Pferd.

Ohne Sporen und Gerte bekam er Barbapapa zum Laufen. Man konnte den Schwung von Barba richtig sehen. Er lief so leichtfüßig und "von sich aus", dass ich meinen Augen kaum traute. Kein Kopfnicken, nichts.

Da lastet aber auch gleich ein enormer Druck auf einen.
Was hat man die Jahre über falsch gemacht?
Oder Oh Gott, kann ich das überhaupt je im Leben nachreiten?

Nach 15 min kam schon der Wechsel.
Markus holte einen schnell ab und korrigierte unaufhaltsam.


Wichtige Erkenntnis: 

  1. Nicht so lange im Sattel sitzen bleiben beim Leichttraben.
  2. NICHT Schieben! 
  3. Immer im Takt (ta dam, ta dam, ta dam ;))
  4. Frauen denken zu viel beim Reiten 

Nach der Reitstunde, die ja nur 15-20 min angedauert hatte, war ich für den Rest des Tages bedient.

Wie eine Teilnehmerin es so schön beschrieben hatte: Wir hatten alle Muskelkater im Gehirn!
So viel Neues und eigentlich auch nicht.
Reite ich doch mit Loana auch schon nach den Grundsätzen der Biomechanik.

Zugegeben bin ich da auch nach jeder Reitstunde fertig mit der Welt 😅.

So viel Schwung auf Barba habe ich das letzte Mal gehabt, als meine Reitlehrerin Danka ihn geritten hat. Sie hatte instinktiv das richtige Gefühl für Barba gehabt.

Ich bin sehr gespannt, wie es in der nächsten Zeit mit uns weiter geht!

Der nächste Termin mit Markus steht schon fest. Wir werden im März sicher auch mit dabei sein!

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